Im Onlinehandel durchstarten: So bringen Sie Ihren Laden ins Internet

Immer mehr Innenstädte sind wie leergefegt, während der Onlinehandel brummt. Verpassen Sie daher nicht die Chance, mit dem eigenen Business online zu gehen. Der Bitkom hat in einer Studie unter Internetusern herausgefunden, dass sich 66 Prozent der Befragten ein Online-Angebot ihrer Geschäfte vor Ort wünschen. Viele Kunden wollen gerade in der Krise von lokalen Händlern kaufen, da sie diesen mehr vertrauen als der anonymen Konkurrenz, die nur online agiert. Welche Möglichkeiten es gibt, das eigene Business ins Netz zu bringen und welche Tools Ihnen die ersten Schritte erleichtern, erfahren Sie jetzt.

Tipp 1: Google My Business Eintrag erstellen

Was früher die Gelben Seiten waren, ist heute Google My Business. Deswegen ist der erste Schritt, den Sie als Unternehmer:in im Netz machen sollten, den eigenen Eintrag auf Vordermann zu bringen. Besuchen Sie dazu die My Business Seite von Google und suchen Sie dort den Eintrag zu Ihrem Geschäft heraus oder legen Sie diesen an, falls es noch keinen gibt. Dort können Sie sich zudem authentifizieren, indem Sie sich eine Postkarte von Google an die eigene Geschäftsadresse schicken lassen. Darin findet sich ein Code, den Sie bei Google My Business für die Legitimierung brauchen. Sobald diese abgeschlossen ist, vervollständigen Sie das Profil Ihres Geschäfts. Laden Sie dazu anschauliche Bilder des eigenen Ladens und Sortiments hoch, pflegen Sie die eigenen Öffnungszeiten ein, geben Sie Ihre Telefonnummer an. Vor allem bei geänderten Öffnungszeiten während der Feiertage, eines Betriebsurlaubs oder eben einer Pandemie, ersparen Sie Ihren Kunden eine vergebliche Anreise und können diese gleichzeitig über Ihr alternatives Angebot informieren. Sollten Sie bereits eine eigene Website betreiben, veröffentlichen Sie ausserdem unbedingt die URL in Ihrem Eintrag.

Der Google My Business Account bietet Kunden eine Anlaufstelle für Bewertungen und Kommentare. Reagieren Sie stets zügig auf eine Kontaktaufnahme, nehmen Sie Ihre Kunden ernst und bedanken Sie sich für Lob und Kritik. Jede Interaktion bietet Ihnen die Chance, sich als Unternehmen zu verbessern. Häufig entscheiden potenzielle Kunden ausserdem anhand Ihres Auftretens in der Kommentarspalte, ob sie Ihr Geschäft besuchen wollen.

Tipp:

Mehr Infos zu Google My Business finden Sie in diesem Artikel auf dem Blog von exali-Gründer Ralph Günther: Google My Business: Eintrag erstellen und optimieren – so geht’s!

 

Tipp 2: Onlinewerbung fürs lokale Business

Ähnlich wie der Google My Business Eintrag zahlt sich auch die Werbung im Internet für die meisten Unternehmen aus. Ein guter Start für Onlinewerbung ist Google Ads. Dort können Sie auf bestimmte Suchbegriffe bieten, damit Sie an erster oder letzter Stelle der Suchseite zu diesem Begriff angezeigt werden (das sind die prominentesten Positionen). Für Ihr lokales Business sollten Sie am besten auf den Namen Ihres Geschäftes, Ihren Standort und die Branche bieten. Welche Begriffe sonst besonders gut geeignet sind, können Sie in Google Ads erfahren. Das Schöne an der Werbung im Netz? Sie bezahlen nicht dafür, dass Sie angezeigt werden, sondern nur, wenn der Suchende auch tatsächlich auf den Link zu Ihrer Webseite (oder der von Ihnen beworbenen URL) klickt.

Wenn Sie etwas Budget dafür freimachen können, sollten Sie sich allerdings am besten an eine Werbeagentur wenden, weil es mittlerweile so viele verschiedene Kanäle gibt, dass es als Anfänger:in schwer ist, den effektivsten auszuwählen. Machen Sie sich zuvor allerdings Gedanken, wer die Zielgruppe für Ihre Werbung sein wird. Bei der Definition der Zielgruppe haben Sie der Online-Konkurrenz gegenüber übrigens einen riesigen Vorteil. Denn während diese oft viel Zeit und Geld aufwenden muss, um zu ermitteln, an welche Zielgruppe sie ihr Angebot am besten richten sollte, wissen Sie dank Ihres Offline-Kundenstamms bereits, bei welchen Kunden Ihr Angebot am besten ankommt. Erstellen Sie die Zielgruppe für Ihre Onlinewerbung deshalb anhand dieser Kunden.

Diese Fragestellungen können dabei helfen:

Sobald Sie Antworten auf diese Fragen haben, können Sie sich an eine Werbeagentur wenden. Mit dieser können Sie eine konkrete Werbestrategie ausarbeiten, sie kann Sie individuell beraten und die zu Ihrer Zielgruppe passende Werbeplattform finden. Tipp: Fragen Sie vor der Auftragserteilung ruhig nach, ob die Agentur eine Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossen hat und somit für den Fall eines Fehlers abgesichert ist.

Tipp 3: Online verkaufen ja, eigene Website nicht unbedingt

Wenn Sie im Internet erfolgreich werden wollen, sollten Sie genau überlegen, welches Ziel Sie dort konkret verfolgen. Wollen Sie einfach nur mehr und deswegen online verkaufen, die Aufmerksamkeit für Ihr lokales Geschäft steigern oder mit einem eigenen Webshop durchstarten und diesen bewerben?

Ziel der Onlinepräsenz: Einfach mehr verkaufen

Wenn Sie lediglich die Zahl Ihrer Verkäufe steigern wollen, können Sie erst einmal auf das aufwendige Einrichten eines eigenen Webshops verzichten. Stattdessen können Sie sich auf einer Händler-Plattform anmelden. Als Händler bei Amazon, eBay, Etsy oder Rakuten profitieren Sie vom Kundenstamm und der Bekanntheit der Onlineriesen ohne mit diesen beim Suchmaschinenranking zu konkurrieren. Die Nachteile liegen allerdings auf der Hand, jede Plattform fordert eine Umsatzbeteiligung oder eine andere Art von Gebühren, zudem konkurrieren Sie dennoch mit anderen Händler auf der gewählten Plattform.

Vorsicht Produkthaftung

Als Verkäufer unterliegen Sie, online wie offline, den Vorschriften der Produkthaftung. Dazu gehört die Gewährleistungspflicht (in der Regel 24 Monate), die Sie schon aus dem Verkauf im Laden kennen. Aber aufgepasst: Dass die Haftung beim Ersatz des mangelhaften Gegenstands endet, ist ein gefährlicher Irrtum. Sollte einem Kunden wegen eines von Ihnen verkauften, defekten Produktes ein Sach-, oder schlimmer noch, ein Personenschaden entstehen, kann Sie das ebenfalls treffen. Auch wenn Sie nicht der Hersteller sind und keine Schuld am Defekt haben (sogenannte Gefährdungshaftung).

 

Zudem kaufen Ihre Kunden online ein ohne dass sie von Ihnen beraten werden. Das heisst, dass Sie alle wichtigen Hinweise zum Produkt bereits im Produkttext unterbringen müssen oder den Kunden anderweitig vor dem Kauf auf diese aufmerksam machen müssen. Beachten Sie ausserdem: Sobald Sie Ihr Geschäft online bringen, vergrössern Sie automatisch Ihre Reichweite. Damit steigt auch das Risiko für einen Schadenfall.

Ziel der Onlinepräsenz: Die Bekanntheit des stationären Geschäftes steigern

Wollen Sie zwar im Netz zu finden sein, die Verkäufe aber nach wie vor im eigenen Geschäft abwickeln? Dann reicht meist eine eigene Website ohne angeschlossenen Webshop. Viele Unternehmen nutzen dafür eine Facebook for Business Seite.

Facebookseite statt eigene Website

Wer regelmässig Spannendes postet, kann bei Facebook rasch an Beliebtheit gewinnen. Wenn Sie Ihre Seite zudem mit lokalen Gruppen vernetzen, erreichen Sie auch die Kundschaft in Ihrem direkten Einzugsgebiet. Übrigens verzeichnet Facebook nach wie vor steigende Userzahlen, während das Alter seiner Nutzer ansteigt. Nicht die schlechteste Nachricht für stationäre Händler:innen, deren Kunden im Durchschnitt eher älter sind als der durchschnittliche Onlineshopper. Zudem gaben 6 von 10 lokalen Unternehmen bei einer Umfrage von Facebook IQ (Facebooks eigene Marktforschung) an, dass ihre Online-Präsenz wichtig für ihren langfristigen Erfolg ist. Hinzu kommt, eine eigene Facebookseite ist kostenlos, in wenigen Minuten erstellt und bietet die Möglichkeit, Kunden mit einem Call-to-Action (CTA) zu einer Handlung aufzufordern. Stationäre Geschäfte wählen als CTA häufig eine Möglichkeit zur Terminvereinbarung oder anderweitige Kontaktaufnahme.

Aber Vorsicht: Die Businessseite auf Facebook ist auch die erste Anlaufstelle für unzufriedene Kunden und diese erwarten innerhalb weniger Stunden eine Lösung für ihr Problem. Da die Angst vor einem Shitstorm nicht unbegründet ist, sollten Sie Ihre Seite deswegen jeden Tag mehrmals checken und sofort auf Anfragen reagieren. Durch eine Seite bei Facebook sind Sie zudem von der häufig in der Kritik stehenden Plattform abhängig. Entscheidet sich das Unternehmen zum Beispiel von einem Tag auf den anderen, dass Ihre Seite unangemessen ist, verschwindet diese für andere User und lässt sich nur durch einen aufwendigen Einspruchsprozess wieder aktivieren.

Auch über Instagram können Sie Ihre Produkte verkaufen, dort gibt es ebenfalls eine Shopping-Funktion, Sie können unter anderem Ihre Produkte in einem Post oder einer Story markieren.

Ziel 3: Eine eigene Website mit oder ohne Shop

Falls Sie lieber unabhängig bleiben wollen, Ihnen der Look der Facebook for Business Seite nicht gefällt oder Sie individuelle Funktionen auf Ihrer Seite haben wollen, sollten Sie Ihre eigene Website gestalten lassen. Dafür sind WordPress, Wix, Strato oder Joomla gute Anlaufstellen. Diese Anbieter liefern Baukästen, mit denen Sie Ihre Website ohne Programmierer selbst aufsetzen können. Auch die nachträgliche Einbindung einer Shopfunktion gelingt mit solchen Systemen. Sollten Sie keinerlei Vorkenntnisse haben oder den ganzen Tag im eigenen Geschäft stehen, empfiehlt es sich, auch hier eine Agentur oder einen Freelancer mit der Umsetzung zu beauftragen und lediglich den fertig umgesetzten Onlineshop selbst zu betreuen. Auf der Plattform freelancermap können Sie zum Beispiel das Projekt ausschreiben und den passenden Experten oder die passende Expertin aus den Bewerbungen wählen.

Weitere Tipps für Ihr Ladengeschäft im Internet gibt es in unserem Video:

 
 

 

Onlineshop richtig absichern

Egal mit welcher Strategie Sie Ihren Shop ins Netz bringen, denken Sie von Anfang an an die richtige Absicherung Ihres eCommerce-Business. Denn Onlinehändler:innen müssen unzählige Regeln beachten und das Risiko für eine Abmahnung ist nirgends so hoch wie im eCommerce. Die Webshop-Versicherung über exali.ch können Sie in wenigen Minuten komplett online abschliessen und je nach Bedarf mit Zusatzbausteinen (zum Beispiel für den Fall eines Hackerangriffs) erweitern.

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