LinkedIn: So nutzen Freelancer:innen und Selbständige das Business-Netzwerk richtig

LinkedIn wird längst nicht mehr vorrangig von Angestellten zur Jobsuche genutzt, sondern bietet auch Freelancer:innen und Selbständigen immer mehr Möglichkeiten, um von Auftraggeber:innen gefunden zu werden. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie die Business-Plattform nutzen können, um die Reichweite Ihres Business ohne grosse Fallstricke zu erhöhen und welche Möglichkeiten der LinkedIn-Marktplatz Freelancer:innen bietet.

LinkedIn steht für Business Social Media

Facebook fürs Business - so wird LinkedIn von vielen wahrgenommen. Je nachdem, wie gut Sie auf der Plattform vernetzt sind, landen mehr oder weniger Posts à la „Hier ein Bild von mir auf dem Event XY“ oder „Hier ein Bild von mir beim Kaffeetrinken, weil Pausen wichtig sind“ und ähnlich triviale Inhalte in Ihrem Newsfeed. Tatsächlich haben viele die Regel „Regelmässige Inhalte = Hohe Reichweite“ falsch verstanden. Denn: Inhalte, die keinen „content value“ haben, also Wissen und Ratschläge zu businessrelevanten Themen enthalten, werden vom LinkedIn-Algorithmus systematisch abgestraft.

 

So funktioniert der Algorithmus von LinkedIn

Im Sommer 2023 hat LinkedIn einige Änderungen an seinem Algorithmus vorgenommen, um genau gegen solche trivialen Posts wie Bilder von Veranstaltungen oder persönliche Posts ohne Businessrelevanz vorzugehen. Mit dem Update bevorzugt die Plattform ab sofort inhaltlich wertvolle Beiträge von Kontakten ersten Grades.

Im Detail bedeutet dies, dass folgende Inhalte von LinkedIn bevorzugt werden:

1.Inhalte, die Wissen und Ratschläge teilen. Das bedeutet: Der Algorithmus bewertet
   Beiträge nun danach, ob sie nützliches und relevantes Wissen und/oder wertvolle
   Ratschläge enthalten. Diese Beiträge werden dann Nutzer:innen angezeigt, für die
   diese Informationen wahrscheinlich eine hohe Relevanz haben. Nutzer:innen, die in
   ihren Beiträgen auch persönliche Erfahrungen, Meinungen etc. teilen, werden vom
   Algorithmus ebenfalls gegenüber Beiträgen mit generischen Informationen bevorzugt.

2.Experteninhalte werden auch in den Kommentaren zu Posts immer wichtiger.
   Deshalb prüft LinkedIn auch den Inhalt von Kommentaren zu Posts und bewertet
   solche besser, die weiterführende Informationen zum ursprünglichen Thema
   enthalten oder Diskussionen anregen.

3.Die eigenen Beiträge werden mehr Personen aus dem eigenen Netzwerk
   (Personen 1. Grades) angezeigt. Nutzer:innen, die nicht zu Ihrem Netzwerk gehören,
   werden weniger Beiträge angezeigt. Hintergrund hierfür: Nutzer:innen bevorzugen
   wertvolle Inhalte von Menschen, die Sie kennen. Die Anzeige betrifft übrigens nicht
   nur von Ihnen verfasste Beiträge, sondern auch Kommentare.

4.Plattform-relevante Inhalte - also Beiträge, die sich um geschäftsrelevante Themen
   drehen - werden immer wichtiger. Selfie-Posts oder Beiträge im Facebook-Stil werden
   dagegen vom Algorithmus weniger berücksichtigt.

Die Änderungen am Algorithmus wirken sich nicht nur auf die Inhalte - Posts oder Kommentare - aus, die Sie veröffentlichen, sondern auch auf Ihr Profil. Deshalb ist es wichtig, auch hier relevante Keywords zu integrieren.

LinkedIn SEO: So wird Ihr Profil gefunden

Grundsätzlich funktioniert die Suche auf LinkedIn wie folgt: Sie geben ein Schlagwort ein, zum Beispiel „Webdesign“, und erhalten dann Vorschläge mit relevanten Inhalten dazu. Das Schlagwort kann entweder als reines Wort (Webdesign) oder mit einem Hashtag (#Webdesign) eingegeben werden. Anders als bei Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube werden bei der Eingabe eines Hashtags nicht nur Beiträge angezeigt, sondern auch Jobs oder Unternehmen, die diesen Hashtag verwenden. Bei der Suche nach einem Hashtag zeigt LinkedIn zudem bevorzugt Beiträge aus dem eigenen Netzwerk an.

Nutzen Sie Keywords!

Wie andere soziale Netzwerke arbeitet auch LinkedIn mit Keywords. Diese sind nicht nur beim Verfassen von Beiträgen relevant, sondern auch in Ihrem Profil. Wenn Sie beispielsweise dort das Stichwort Webdesign" verwenden, haben Sie eine dreifach höhere Chance, gefunden zu werden. Denn unter den Suchergebnissen finden Sie auf LinkedIn folgende Optionen, die für Sie als Freelancer:in oder Selbständige:r besonders relevant sind:

Sie sehen also: Die Verwendung von Keywords sorgt dafür, dass Ihr Profil, Ihre Beiträge und auch Ihr Business gefunden werden. Recherchieren Sie daher unbedingt die für Ihren Beruf, Ihre Tätigkeit und Ihre Branche relevantesten Keywords und integrieren Sie diese in Ihr Profil - die wichtigsten sind: Slogan, Beschreibung, Kenntnisse und Fähigkeiten. Verwenden Sie dabei die zwei wichtigsten Keywords für Ihre Berufsbezeichnung (z.B. „Freelancerin für Webdesign“ oder „Webdesign und UX/UI Design“ etc.)

Nur so werden Sie auch gefunden, wenn potenzielle Auftraggeber:innen nach diesen Stichworten suchen. Dabei gilt: Beschreiben Sie sich und Ihr Portfolio so exakt wie möglich und verwenden Sie nicht nur allgemeine Begriffe wie „Selbständige:r“, „Freelancer:in“ oder „Freiberufler:in“. Die wichtigsten Keywords für Ihre Branche können Sie sich auch von anderen LinkedIn User:innen abschauen, die ähnlichen Tätigkeiten nachgehen wie Sie.

LinkedIn Profil richtig ausfüllen

Neben der Verwendung von Keywords ist es wichtig, dass Sie Ihr Profil vollständig ausfüllen und vor allem Ihre bisherigen und aktuellen Projekte genau beschreiben. Besonders interessant für Freelancer:innen und Selbständige: Sie können Ihrem Profil einen Slogan hinzufügen, der Sie und Ihre Tätigkeit beschreibt. Ausserdem können Sie bis zu 20 Spezialgebiete angeben. LinkedIn zeigt Ihnen genau an, was Sie noch ausfüllen müssen, damit Ihr Profil vollständig ist. Je mehr Angaben Sie machen, desto höher wird Ihr Profil von LinkedIn bewertet und desto besser können Sie über die Suche gefunden werden.

Profilstatus – von Newcomer bis Superstar

Ein wichtiger Indikator, wie gut Ihr Profil gefunden wird, ist der Profilstatus. Davon gibt es bei LinkedIn drei Stufen:

Freelancer:innen und Selbständige sollten in jedem Fall ihr Profil soweit ausfüllen, dass sie den Profilstatus „Superstar“ erhalten. Damit erhöhen sich die Profilansichten durch potenzielle Auftraggeber:innen – einmal werden Sie anderen Nutzer:innen in deren Feed vorgeschlagen und zum anderen gelangen auch mehr Personen über die Suche nach Schlagwörtern auf Ihr Profil.

Achtung Geheimhaltungspflicht

Bei der Beschreibung von Projekten, sollten Sie sich, wie bei allen Referenzen, stets vorher das schriftliche Einverständnis Ihrer Auftraggeber:innen holen. Denn: Nicht alle Auftraggeber:innen sind von allzu detaillierten Beschreibungen Ihrer Tätigkeiten innerhalb eines Projektes begeistert. So hatten wir bei exali tatsächlich bereits einen Schadenfall, bei dem IT-Freelancer:innen für ein Unternehmen aus dem Bereich der Wehrtechnik an Projekten rund um Verschlüsselungs- und Kommunikationstechnologien arbeiteten. Eine super Referenz fürs Businessprofil! Leider waren die Beschreibungen der Freelancer:innen so detailliert, dass auch die Konkurrenz leicht heraus lesen konnte, woran in den Projekten gearbeitet wird.

Tipp:

Beim Thema Referenzen gibt es einiges zu beachten – egal ob Sie die Referenzen auf Ihren eigenen Webseiten, Social Media oder auch für Werbemittel nutzen wollen. Alle Infos zum Thema Referenzmarketing haben wir auch nochmal in diesem Artikel für Sie zusammengefasst: Kundenreferenzen veröffentlichen – das gibt es rechtlich zu beachten!

Das Unternehmen reagierte darauf alles andere als begeistert und forderte die Freelancer:innen auf, die Angaben sofort zu löschen und behielt sich weitere Schadenersatzforderungen vor. Den kompletten Fall können Sie auch hier noch einmal nachlesen: Geheimhaltungsvereinbarung verletzt: Wenn im Business-Profil zu viele Infos stehen.

Gut abgesichert auf LinkedIn - mit der Berufshaftpflicht über exali

Egal ob Sie als Freelancer:in oder Selbständige:r LinkedIn oder andere sozialen Medien oder auch verschiedenen Karriereplattformen nutzen: Auch hier besteht die Gefahr, einen Fehler zu machen. So können Sie etwa versehentlich die Geheimhaltungspflicht verletzen, wenn Sie ein Projekt allzu detailliert beschreiben und es gibt auch das Risiko, eine Rechtsverletzung zu begehen und abgemahnt zu werden.

Gerade im Bereich der Rechtsverletzungen haben leider auch einige Anwältinnen und Anwälte das Abmahnen als Geschäftsmodell für sich entdeckt und suchen nach Verstössen, um jede Kleinigkeit abzumahnen. Mit einer Berufshaftpflichtversicherung über exali sind Sie auf der sicheren Seite. Im Fall einer Abmahnung prüft der Versicherer zuerst auf eigene Kosten, ob sie berechtigt ist und übernimmt berechtigte Schadenersatzzahlungen.

Unsere Versicherungen können Sie alle bequem in wenigen Minuten online abschliessen. Sollten Sie doch Fragen haben, erreichen Sie unsere Versicherungsexperten persönlich unter der +41 (0) 58 255 60 00 (werktags 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr) - ganz ohne Callcenter oder Warteschleife.

Networking mit LinkedIn: Mehr Aufträge und Reichweite für Ihr Business

Da das Netzwerk auf LinkedIn besonders wichtig ist, bringt es wenig, einmal das Profil auszufüllen und dann nichts mehr zu machen. Auch wenn LinkedIn eine Business-Plattform ist, gilt hier dasselbe wie in anderen sozialen Netzwerken: Es heisst nicht umsonst SOCIAL Media. Wenn Sie es richtig anstellen, können Sie über LinkedIn Aufträge suchen, Kontakte knüpfen, sich selbst und Ihr Portfolio bewerben und dafür sorgen, dass Sie von Auftraggeberinnen und Auftraggeberinnen gefunden werden. Nicht umsonst ist LinkedIn das Top-Netzwerk für die Lead-Generierung.

Das Wichtigste dabei: Sie müssen stetig Ihr Netzwerk bei LinkedIn erweitern. Denn LinkedIn beschränkt seine Suchmöglichkeiten nach neuen Kontakten auf die ersten drei Ebenen Ihres Netzwerks. Das heisst, auf Ihre unmittelbaren Kontakte (erste Ebene), auf die Kontakte Ihrer Kontakte (zweite Ebene) und deren Kontakte (dritte Ebene). Nur innerhalb dieses Netzwerkes können Sie neue Kontakte finden und selbst zum Beispiel von potenziellen Auftraggeberinnen und Auftraggeberinnen gefunden werden. Wer also über LinkedIn an Aufträge kommen will, muss vor allem eines tun: Das eigene Netzwerk aufbauen, pflegen und erweitern. Über jeden neuen Kontakt bekommen Sie nämlich dessen Kontakte hinzu. Besonders „lukrativ“ sind deshalb Kontakte, die selbst ein grosses Netzwerk haben.

Tipp:

Networking ist generell ein wichtiges Thema für Freelancer:innen und Selbständige – auch außerhalb sozialer Netzwerke. Im Blog hat exali-Gründer Ralph Günther einige Tipps zum erfolgreichen Netzwerken zusammengestellt: Networking: Tipps für Freelancer:innen

LinkedIn Netzwerk aus- und aufbauen

Neben ehemaligen und aktuellen Arbeitskolleginnen und -kollegen, Auftraggeber:innen, Freundinnen, Freunden und Bekannten gibt es zwei Möglichkeiten, das eigene Netzwerk schnell zu erweitern: Personalvermittler:innen und LinkedIn-Gruppen. Denn Personalvermittler:innen haben sehr viele Kontakte auf LinkedIn und wenn Sie Gruppen beitreten, sind automatisch alle Mitglieder der Gruppe in Ihrer Kontaktliste. Bei LinkedIn können Sie bis zu 100 Gruppen beitreten. Also viel Potenzial für neue Kontakte.

LinkedIn Gruppen

Die Businessplattform bietet Ihnen die Möglichkeit, zum einen Gruppen beizutreten, die für Ihr Business relevant sind, als auch eigene Gruppen zu gründen. Gerade für Freelancer:innen gibt es mehrere Gruppen, in denen Aufträge geteilt werden. Die Gruppen sind international und oft gibt es eigene Gruppen für Freelancer:innen aus einem bestimmten Land oder eine bestimmten Region (DACH-Region, Skandinavien, Osteuropa etc.). Sinnvoller als die Job-Gruppen, ist es aber, sich die anzusehen, die sich mit einem Thema beschäftigen, dass für Ihr Business relevant ist, da hier der Austausch im Vordergrund steht. So lassen sich unter Umständen auch neue Kontakte zu anderen Freelancer:innen oder potenziellen Auftraggeber:innen knüpfen.

Aktiv kommunizieren

Je aktiver Sie auf LinkedIn sind, desto höher ranken Sie nicht nur in der Suche, sondern desto wahrscheinlicher ist es auch, dass Sie Nutzer:innen angezeigt werden, die sich (noch) nicht in Ihrem Netzwerk befinden. Deshalb ist es nicht nur wichtig, sich zu vernetzen und gezielt nach neuen Kontakten zu suchen, sondern auch mit anderen Nutzer:innen zu interagieren. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:

Am sinnvollsten ist eine Kombination aus beidem. Wichtig ist hierbei auch, dass Sie die Inhalte anderer Nutzer:innen nicht einfach nur liken oder teilen, sondern auch kommentieren und das am besten so, dass der Algorithmus Ihre Beiträge entweder als „inhaltlich wertvoll“ oder als „diskussionsbefeuernd“ bewertet und mit mehr Reichweite belohnt.

Aber Achtung: Bitte fangen Sie jetzt nicht an, wahllos alle Beiträge zu kommentieren, die auch nur im Entferntesten etwas mit Ihrem Business zu tun haben. Suchen Sie sich stattdessen die Beiträge aus, zu denen Sie wirklich etwas beitragen können - zum Beispiel eigene Erfahrungen oder weiterführendes Wissen - und antworten Sie darauf. Dabei müssen Sie übrigens nicht immer mit den ursprünglichen Verfasser:innen einer Meinung sein, sondern können den Inhalten auch widersprechen und so eine Diskussion in Gang bringen. Wichtig beim Kommentieren ist Qualität vor Quantität. Lieber einmal pro Woche einen Beitrag kommentieren, der dafür aber inhaltlich wertvoll ist, als zehn Beiträge am Tag, die aber alle einen ähnlichen Text enthalten.

Personal Branding mit LinkedIn

Personal Branding – also sich selbst, beziehungsweise das eigene Business zu einer Marke zu machen – ist gerade für Freelancer:innen und (Solo-) Selbständige extrem wichtig. Dazu gehört weit mehr als eine Webseite oder ein Business-Profil mit einem Lebenslauf, sondern auch das Zeigen von Projekten und gerade auf einer Plattform wie LinkedIn auch das Produzieren eigener Inhalte. Das kann über Inhalte wie Artikel oder Dokumente funktionieren oder aber auch, in dem Sie den Content anderer Personen kommentieren.

Grundsätzlich basiert Personal Branding auf folgenden Bausteinen:

1.Wer bin ich? Dazu gehört nicht nur der eigene Name, sondern natürlich auch der des
   eigenen Business und den Services oder Produkten, die Sie anbieten.

2.Alleinstellung – was macht mich besonders? Was macht mein Business
   besonders – welche Services biete ich, die andere nicht haben? Was unterscheidet
   mich von der Konkurrenz?

3.Bestätigung – warum sollte man mir vertrauen? Hier geht es darum, zu zeigen an
   welchen Projekten Sie bereits gearbeitet haben (Portfolio, Referenzen), welche
   Fähigkeiten Sie haben, welche relevanten Weiterbildungen oder Zertifikate sie
   besitzen und natürlich auch, was ehemalige oder aktuelle Auftraggeber:innen über
   Ihre Arbeit sagen (Kundenfeedback).

4.Glaubwürdigkeit – wofür stehe ich? Hierzu gehören einmal Werte, für die Sie und
   Ihr Business stehen, aber auch ein konsistenter Auftritt und verlässliche Aussagen.

5.Relevanz – was meine Expertise? Hier geht es vor allem darum, die eigene
   Expertise zu teilen – zum Beispiel über Inhalte auf den eigenen Kanälen (Blog, Social
   Media etc.) Fachartikel auf anderen Seiten oder Magazinen, Webinare oder Speaker
   auf branchenrelevanten Events.

Diese fünf Bausteine sollten Sie auch auf Ihrem LinkedIn-Profil berücksichtigen. Das geht zum einen dadurch, dass Sie Ihr Profil vollständig ausfüllen, inklusive passender Keywords und die Plattform zudem aktiv dafür nutzen, um Ihr Netzwerk zu erweitern.

Mit einem aktiven LinkedIn Profil können Sie zeigen, wer Sie sind und was Ihr Angebot besonders macht.

 

Eine weitere Möglichkeit ist es, eigene Beiträge zu veröffentlichen, hier bietet LinkedIn Ihnen folgende Formate:

Content für LinkedIn erstellen

Neben dem Portfolio oder wichtigen Kundenreferenzen ist das Veröffentlichen von eigenen Inhalten der beste Weg, um die eigene Expertise zur Schau zu stellen. Das gilt auch auf LinkedIn. Hier haben Sie verschiedene Möglichkeiten für Personal Branding – Sie können in Bild- oder Video-Posts Ihr Business und Ihr Angebot vorstellen, eigene Artikel schreiben oder auch Zusammenfassungen von Artikeln, die Sie beispielsweise im eigenen Blog veröffentlicht haben und so weiter. Wichtig ist, dass Sie bei der Veröffentlichung von Beiträgen immer überlegen, für welchen Baustein Ihres Personal Brandings der jeweilige Inhalt besonders relevant ist.

LinkedIn selbst gibt zudem auch Vorschläge, welche Beitragsarten das meiste Engagement erzeugen, diese sind:

Reine Textposts

Tatsächlich erzielen Posts die nur Text plus Hashtags, aber keine Verlinkungen oder Medieninhalte (Bilder oder Videos) enthalten die höchste Reichweite.

LinkedIn Newsletter

Sie können über LinkedIn auch ganz einfach Newsletter erstellen und diese mit Ihrem Netzwerk teilen. Der Nachteil ist natürlich: Es ist ein LinkedIn-interner Newsletter. Sollten Sie allerdings bereits einen Newsletter für Ihr Business anbieten, können Sie die Inhalte ganz einfach spiegeln. Sie haben dann zwar zwei Newsletter-Kanäle, dennoch eine höhere Reichweite für Ihre Inhalte.

Umfragen oder Fragen

Wer fragt, bekommt Antworten – so zumindest die Theorie. Tatsächlich hängt das Engagement bei Umfragen oder auch Fragen stark von Ihrem Netzwerk ab. Denn auch hier gilt: Inhaltlich wertvolle Posts werden vom LinkedIn Algorithmus belohnt. Also heben Sie sich Umfragen á la „Nutella mit oder ohne Butter“ dann doch besser für Ihre privaten Instagram-Accounts auf.

LinkedIn Videos

Damit sind Videos gemeint, die Sie direkt über LinkedIn veröffentlichen – keine Posts mit Verlinkungen zu anderen Kanälen wie YouTube, TikTok, Instagram und so weiter. Generell erzielen Video-Posts laut LinkedIn selbst dreimal so viel Engagement wie Textposts. Wichtig ist aber eben auch hier: Posten Sie inhaltlich wertvolle Videos, die einen Bezug zu Ihrem Business und Ihren Skills haben.

LinkedIn Dokumente

LinkedIn selbst beschreibt Dokumente als die „vielseitigsten Inhalte“ die Sie über die Plattform veröffentlichen können. Sie können Dokumente als PDFs hochladen und dabei beispielsweise einen Karussell-Post mit verschiedenen Bildern erstellen oder auch eine Präsentation als PDF veröffentlichen. Nutzer:innen haben immer die Möglichkeit, von Ihnen veröffentlichte Dokumente als PDFs herunterzuladen. Mögliche Inhalte für LinkedIn-Dokumente sind etwa:

Persönliche Posts auf LinkedIn

Nicht alles, was Sie auf LinkedIn veröffentlichen muss Ihr Business darstellen – gerade persönliche Posts, in denen Sie den Menschen hinter dem Business zeigen, erzielen ein hohes Engagement. Aber Achtung: Mit persönlichen Posts sind NICHT Bilder vom letzten Mittagessen oder dem letzten Urlaub gemeint, sondern vor allem Posts über Ihre Erfahrungen, Ideen oder Werte. Dies können zum Teil auch politische Posts sein, solange ein Bezug zu Ihrem Unternehmen besteht. Ist beispielsweise Nachhaltigkeit und Klimaschutz für Sie ein wichtiges Thema, können Sie auch politische Debatten wie Demonstrationen oder Entscheidungen kommentieren.

Wichtig ist: Ihre persönlichen Posts sollten einen Mehrwert für Ihr Netzwerk bieten. Wer beispielsweise als Alleinerziehende:r über die eigenen Erfahrungen mit der Kinderbetreuung und Selbständigkeit schreibt, zeigt nicht nur den Menschen hinter dem Business, sondern fördert im besten Fall auch den Austausch mit anderen Nutzer:innen.

Lohnt sich LinkedIn Premium?

Die genannten Tipps können Sie mit einem kostenlosen Standardprofil umsetzen. Darüber hinaus gibt es bei LinkedIn auch verschiedene Premium-Angebote. Mit dem Business-Account können Sie beispielsweise gezielter Personen finden und kontaktieren oder Ihr Unternehmen bewerben. Mit der Funktion „Vertrieb“ können Sie Leads und Accounts in Ihrem Zielmarkt finden, Entscheidungsträger:innen identifizieren und Lead-Listen erstellen. Grundsätzlich ist es auch so, dass Sie als Premium-Account von Recruiter:innen besser gefunden werden.

Plattform für Services: Der Marktplatz für Freelancer:innen

Seit November 2021 bietet das Business-Netzwerk einen Marktplatz für Freiberufler:innen. Hier haben Sie als Dienstleister:in die Möglichkeit, Ihr Angebot aussagekräftig zu präsentieren. Grundsätzlich funktioniert der Marketplace folgendermassen: Auftragger:innen können hier gezielt nach einem Service suchen, zum Beispiel „Grafikdesign“ oder „SaaS Development“) und bekommen dann Profile angezeigt, die die entsprechenden Services anbieten. Aktuell hat die Plattform noch einen starken Bezug auf US-Anbieter:innen, allerdings werden auch immer Profile in der Region angezeigt.

Wer als Freelancer:in das eigene Angebot auf der Plattform präsentieren möchte, muss sich als Provider registrieren. Dazu müssen Sie an Ihrem Profil einige Anpassungen vornehmen:

LinkedIn Service Seite einrichten

Um eine Service Seite einzurichten, gehen Sie zunächst auf den LinkedIn Markplatz, Sie finden diesen, wenn Sie auf Ihrem Profil links das Menü unter „Produkte“ öffnen und dann zu „Plattform für Services“ anklicken.

Der Freelancer-Marktplatz auf LinkedIn heißt offiziell „Plattform für Services“ – Sie finden diese über die LinkdeIn-Produkte links in Ihrem Profil.

 

Auf der Plattform müssen Sie nun etwas nach unten scrollen, bis Sie den Punkt „Are you a Provider?“ finden – hier klicken Sie dann auf den „Get Started“.

Wer möchte, dass die angebotenen Services auf dem LinkedIn-Marktplatz gefunden werden, muss eine Service Seite erstellen.

 

LinkedIn zeigt Ihnen nun eine kurze Zusammenfassung dazu an, welche Schritte Sie unternehmen müssen, um auf der Plattform als Anbieter:in angezeigt zu werden. Das wichtigste dabei ist, dass Sie eine Service Seite erstellen. Wenn Sie bei der Zusammenfassung auf den Button „Weiter“ klicken, werden Sie automatisch zur Menü-Erstellung der Service-Seite weitergeleitet.

Wer möchte, dass die angebotenen Services auf dem LinkedIn-Marktplatz gefunden werden, muss eine Service Seite erstellen.

 

In der Service Seite können Sie dann folgende Angaben machen:

Haben Sie sämtliche Angaben vorgenommen, ist Ihre Service-Seite über den Marktplatz auffindbar. Potenzielle Kundinnen und Kunden können Sie nun via Stichwortsuche auf der Service-Plattform finden.

LinkedIn: Risiken im Blick behalten

Neben den Chancen, die LinkedIn bietet, gibt es aber auch einige Risiken, die Sie als Freelancer:in im Blick behalten sollten. Bei exali hatten wir selbst schon einige echte Schadenfälle im Zusammenhang mit Businessplattformen. Einige der folgenden Beispiele sind auf Xing begangen worden – hätten aber tatsächlich so auch 1:1 auf LinkedIn passieren können.

Achtung Rechtsverletzungen!

Auch auf einer Businessplattform können Sie eine Rechtsverletzung begehen. Etwa wenn Sie fremde Bild-, Audio- oder Videoinhalte nutzen, ohne sich dafür das Einverständnis der Urheber:innen oder die Nutzungsrechte zu holen. Das Gleiche gilt übrigens auch für Textinhalte. Sie können aber auch fremde Markenrechte verletzen, wie es einer selbständigen Beraterin in einem echten Schadenfall passierte.

Diese warb mit einem Slogan auf ihrem XING-Profil. Sie wusste jedoch nicht, dass sich ein Unternehmen diesen Slogan bereits als Wortmarke schützen liess. Das Unternehmen schickte ihr eine Abmahnung mit einem Streitwert von CHF 100'000. Glücklicherweise war sie über exali versichert und der Versicherer übernahm die Schadenersatzzahlung.

Unerwünschte Anfragen

Auch unerwünschte Werbung kann für Freelancer:innen auf Karriereplattformen teuer werden. So erging es einem unserer Kunden, einem freiberuflichen Filmemacher. Dieser schrieb auf XING ein Unternehmen an und machte es darauf aufmerksam, dass dieses noch keinen Imagefilm auf seiner Webseite habe und er es gerne kostenlos und unverbindlich dazu beraten könnte. Das Unternehmen reagierte jedoch nicht wie gewünscht mit einem neuen Auftrag für den Freelancer, sondern mit einer Abmahnung.

Wichtig ist hier: Während Xing in in den AGBs des Netzwerkes tatsächlich genau festlegt, dass solche Werbemassnahmen nicht genehmigt sind, findet sich auf LinkedIn dazu lediglich ein Hinweis in den Community-Richtlinien (aus dem Englischen übersetzt):

„Versenden Sie keinen Spam an Mitglieder oder die Plattform. Wir dulden keine ungezielten, irrelevanten, offensichtlich unerwünschten, unbefugten, in angemessener Weise kommerziellen oder werblichen oder sich grundlos wiederholenden Nachrichten oder ähnliche Inhalte. Verwenden Sie unsere Einladungsfunktion nicht, um Werbenachrichten an Personen zu senden, die Sie nicht kennen, oder um anderweitig Leute zu spammen […]“

Wenn also nicht unbedingt sofort eine Abmahnung droht, kann so eine Anfrage aber auch auf LinkedIn negative Auswirkungen haben und unter Umständen sogar dazu führen, dass Ihr Profil gesperrt wird.

Impressum bei LinkedIn: Achtung Abmahngefahr

Wenn Sie als Freelancer:in oder Selbständige:r auf LinkedIn tätig sind, sollten Sie Ihrem Profil in jedem Fall ein Impressum hinzufügen. Bei Xing gab es bereits einige Fälle, in denen Unternehmer:innen abgemahnt wurden, weil sie bei XING kein Impressum hinterlegt haben.

Impressum bei LinkedIn einfügen

Bei LinkedIn gibt es kein Impressumsfeld. Um nicht abgemahnt zu werden, sollten Sie Ihr Impressum in Ihre Profilbeschreibung im Bereich „Über uns/Über mich“ aufnehmen und dort entweder den Link zum Impressum auf Ihrer Website hinterlegen oder das Impressum komplett dort einfügen. Da ein Link, den Sie dort einfügen, nicht klickbar ist und die Gerichte noch nicht entschieden haben, ob dies ausreicht, können Sie – um ganz auf der sicheren Seite zu sein – den Link zum Impressum zusätzlich im Bereich „Webseite“ einfügen.