Wie verkaufen Selbständige und Kreative erfolgreich auf Etsy?
Etsy ist die bekannteste Plattform für handgemachte Produkte und kreative Designs. Wer seine Werke online verkaufen will, findet hier Millionen potenzieller Käuferinnen und Käufer – aber auch Regeln, Konkurrenz und rechtliche Stolperfallen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihren Etsy-Shop aufbauen, welche Kosten und Risiken auf Sie zukommen und wie Sie sich optimal absichern.
Artikelübersicht:
Was ist Etsy und warum lohnt sich der Verkauf dort?
Wie eröffnen Sie Schritt für Schritt Ihren Etsy-Shop?
Welche Gebühren fallen für Etsy an?
Welche rechtlichen Pflichten müssen Sie auf Etsy beachten?
Welche Versicherungen sind für Etsy-Händlerinnen und -Händler wichtig?
Was sollten Etsy-Händlerinnen und -Händler unbedingt beachten?
Was ist Etsy und warum lohnt sich der Verkauf dort?
Etsy ist ein internationaler Online-Marktplatz, der sich auf Handgemachtes, Vintage und kreative Designs spezialisiert hat. Daher ist die Plattform ein idealer Startpunkt, um ohne grossen technischen Aufwand weltweit Kundschaft zu erreichen. Mit einem kostenlosen Verkäuferkonto, einfacher Shop-Verwaltung und integrierten Zahlungslösungen lässt sich der Einstieg unkompliziert gestalten.
Vorteile für Etsy-Händlerinnen und -Händler:
Kreative Nische: Etsy zieht eine Zielgruppe an, die gezielt nach individuellen, handgefertigten oder nachhaltigen Produkten sucht.
Geringe Einstiegshürden: Sie benötigen keinen eigenen Onlineshop. Stattdessen können Sie Produkte in wenigen Minuten online stellen.
Internationale Reichweite: Im besten Fall erreichen Sie Interessierte in über 200 Ländern, die Währungsumrechnung ist simpel.
Community-Charakter: Etsy fördert den Austausch zwischen Verkäuferinnen, Verkäufern und Kundschaft durch Bewertungen, Favoritenlisten und personalisierte Empfehlungen.
Wachsender Markt: Laut Etsy-Daten wächst die Zahl aktiver Käuferinnen und Käufer seit Jahren stetig – ein Zeichen für anhaltendes Interesse an handgefertigten Produkten.
Wenn Sie langfristig erfolgreich sein wollen, sollten Etsy nicht nur als Verkaufsplattform, sondern als Marketingkanal für die eigene Marke verstehen.
Wie der Start bei Etsy gelingt, haben wir in diesem Video für Sie zusammengefasst:
Wie eröffnen Sie Schritt für Schritt Ihren Etsy-Shop?
Ein Etsy-Shop lässt sich in wenigen Schritten ganz ohne Programmierkenntnisse einrichten. Wichtig ist, von Anfang an professionell und rechtssicher vorzugehen. So schaffen Sie die Grundlage für langfristigen Erfolg.
1. Verkäuferkonto anlegen
Über die Etsy-Website können Sie kostenlos ein Verkäuferkonto erstellen. Dafür brauchen Sie eine E-Mail-Adresse, ein Bankkonto und ein PayPal- oder Etsy-Payments-Konto für den Zahlungsverkehr.
2. Shopname und Marke wählen
Ihr Shopname ist Ihr digitales Aushängeschild. Er sollte kurz, einprägsam und eindeutig sein. Prüfen Sie, ob der Name bereits vergeben oder markenrechtlich geschützt ist, um Konflikte zu vermeiden.
3. Produkte einstellen
Laden Sie Ihre Artikel mit klaren Titeln, aussagekräftigen Beschreibungen und hochwertigen Fotos hoch.
Gute Produktfotos sind entscheidend – verwenden Sie natürliches Licht, zeigen Sie Details und stellen Sie Ihre Produkte in typischen Nutzungssituationen dar. Worauf es dabei ankommt, erfahren Sie im Artikel Produktbilder im Onlineshop: Tipps zur Erstellung und was Sie beachten sollten.
4. Preise und Versand festlegen
Kalkulieren Sie Preise realistisch – inklusive Materialkosten, Arbeitszeit, Versand und Etsy-Gebühren. Etsy bietet Versandetiketten, automatische Berechnungen und Rabatte an, die Ihnen Zeit sparen können.
5. Rechtliche Pflichtangaben ergänzen
Etsy-Händler benötigen ein vollständiges Impressum, eine Datenschutzerklärung und Angaben zum Widerrufsrecht. Diese Pflichttexte sollten bereits bei der Shop-Eröffnung hinterlegt werden.
6. Zahlungseinstellungen und Steuern
Aktivieren Sie Etsy Payments, um verschiedene Zahlungsmethoden anzubieten (zum Beispiel Kreditkarte, PayPal). Denken Sie ausserdem an die steuerliche Registrierung Ihres Gewerbes.
Verwenden Sie in Ihren Artikeltiteln und Beschreibungen Begriffe, die Ihre Zielgruppe tatsächlich sucht. Etsy-SEO funktioniert ähnlich wie bei Google – gute Keywords, eine klare Struktur und häufig aktualisierte Produkte erhöhen die Sichtbarkeit Ihres Shops.
Welche Gebühren fallen für Etsy an?
Wer Produkte verkauft, sollte die wichtigsten Gebühren kennen, um die eigenen Preise realistisch zu kalkulieren.
Grundgebühr pro Artikel
Für jedes neu eingestellte Produkt fällt eine Einstellgebühr von 0,20 US-Dollar (ca. CHF 0,18) an. Das gilt jeweils für vier Monate oder bis der Artikel verkauft wurde. Wird der Artikel automatisch verlängert, fällt die Gebühr erneut an.
Verkaufsprovision
Etsy berechnet auf jeden Verkauf eine Transaktionsgebühr von 6,5 Prozent auf den Artikelpreis inklusive Versandkosten.
Zahlungsgebühr (Payment Fee)
Bei Nutzung von Etsy Payments fällt zusätzlich eine Zahlungsbearbeitungsgebühr von 4 Prozent plus CHF 0,30 pro Transaktion an. Diese Gebühr deckt die Zahlungsabwicklung über Kreditkarte, PayPal oder Sofortüberweisung ab.
Es können noch optionale Zusatzkosten für verschiedene Ad-Formate oder Shop-Tools anfallen.
Grundsätzlich lässt sich ein Etsy-Shop lässt sich mit überschaubarem Budget starten. Wichtig ist, Gebühren und Wechselkursaufschläge von Beginn an einzuplanen – so bleibt Ihr Geschäft profitabel und böse Überraschungen bleiben aus. Im Verkäufer-Dashboard sehen Sie transparent, welche Gebühren pro Artikel anfallen. Nutzen Sie diese Übersicht, um Ihre Margen regelmässig zu prüfen und nach zu justieren.
Welche rechtlichen Pflichten müssen Sie auf Etsy beachten?
Wer auf Etsy verkauft, ist rechtlich gesehen eine Online-Händlerin oder ein Online-Händler. Das bedeutet, für Sie gelten diverse Pflichten. Viele rechtliche Stolperfallen können Sie vermeiden, wenn Sie von Anfang an die wichtigsten Vorgaben kennen und umsetzen.
- Impressum und Datenschutzerklärung
Ein vollständiges Impressum ist Pflicht. Es muss leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar sein. Zusätzlich benötigen Sie eine Datenschutzerklärung, in der Sie erklären, wie Sie personenbezogene Daten verarbeiten.
Etsy bietet ein Feld für das Impressum, die Datenschutzerklärung müssen Sie selbst hinterlegen. Das geht zum Beispiel in der Shop-Beschreibung oder über einen externen Link. - Widerrufsrecht und AGB
Käuferinnen und Käufer haben bei Onlinegeschäften grundsätzlich ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Das entfällt nur in wenigen Ausnahmefällen (zum Beispiel individuell angefertigte Waren). Eigene Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) helfen, klare Regeln zu Versand, Bezahlung und Rückgabe festzulegen – sie müssen jedoch rechtssicher formuliert sein. - Kennzeichnungspflichten
Achten Sie auf vollständige Produktangaben. Pflichtangaben können je nach Produktart variieren. - Marken-, Urheber- und Wettbewerbsrecht
Viele Etsy-Shops geraten in rechtliche Schwierigkeiten, weil unerlaubt geschützte Begriffe, Logos oder Motive zum Einsatz kommen. Nutzen Sie daher nur Bilder, Grafiken und Texte, an denen Sie die Urheberrechte besitzen. Vermeiden Sie zudem irreführende Werbeaussagen. - Lieferprobleme
Verspätete oder beschädigte Sendungen führen schnell zu Rückforderungen. Versandnachweise und klare Lieferzeiten sind Pflicht. - Cyberangriffe
Hackerangriffe, Phishing oder Datenlecks sind auch für kleine Shops realistisch. Ergreifen Sie daher Maßssnahmen für die Cybersicherheit Ihres Shops. - Haftung und VersicherungSie haften für alle Schäden, die durch Ihre Produkte oder Veröffentlichungen entstehen.
Eine Webshop-Versicherung über exali schützt Sie in solchen Fällen.
Wenn Sie rechtssicher verkaufen möchten, brauchen Sie mehr als schöne Produktfotos. Impressum, Datenschutz, Kennzeichnung und Markenrechte sind die Basis – und eine passende Absicherung sorgt dafür, dass ein kleiner Fehler nicht zur grossen finanziellen Belastung wird.
Welche Versicherungen sind für Etsy-Händlerinnen und -Händler wichtig?
Wer online verkauft, trägt nicht nur unternehmerisches, sondern auch rechtliches Risiko. Die richtige Absicherung schützt Sie.
Die wichtigste Absicherung für Etsy-Händlerinnen und -Händler ist die Webshop-Versicherung. Sie deckt typische Risiken Ihrer Tätigkeit ab. Sie prüft an Sie gerichtete Ansprüche, wehrt unberechtigte Forderungen in Ihrem Namen ab und übernimmt berechtigte Schadensummen.
2. Produkthaftpflichtversicherung
Sobald Sie physische Waren verkaufen, gilt: Sie haften für Schäden, die durch Ihr Produkt entstehen. Bei exali können Sie Ihre Webshop-Versicherung optional um eine Produkthaftpflicht ergänzen.
3. Datenschutz- und Cyber-Eigenschaden-Deckung (DCD)
Auch Etsy-Händlerinnen und -Händler sind nicht vor digitalen Risiken geschützt. Der optionale Zusatzbaustein Datenschutz- und Cyber-Eigenschaden-Deckung (DCD) erweitert den Schutz Ihrer Berufshaftpflicht um digitale Eigenschäden – ein wichtiger Punkt für alle, die über Onlineplattformen wie Etsy verkaufen.
Was sollten Etsy-Händlerinnen und -Händler unbedingt beachten?
Etsy bietet Selbständigen und Kreativen eine grossartige Chance, ihre Produkte weltweit zu verkaufen – ganz ohne eigenen Onlineshop. Damit der Start gelingt, sollten Sie rechtliche Pflichten ernst nehmen, Kosten im Blick behalten und Ihre Risiken absichern.
Ein erfolgreicher Etsy-Shop lebt von guten Produktbildern, ehrlichem Kundenservice und klarer Markenidentität. Wenn Sie diese Grundlagen mit rechtlicher Sorgfalt verbinden, können Sie Etsy langfristig als echten Vertriebskanal nutzen.
FAQ: Etsy-Shop eröffnen
Vivien Gebhardt ist Onlineredakteurin bei exali. Hier erstellt sie Content zu Themen, die Selbständigen, Freiberuflern und Unternehmern unter den Nägeln brennen. Ihre Spezialgebiete sind Risiken im E-Commerce, Rechtsthemen und Schadenfälle, die bei exali versicherten Freelancern passiert sind.




